Hester Oerlemans
Hester Oerlemans lebt in Berlin. Nach dem Abschluss der Akademie der Künste in Arnhem machte sie rasch mit einem Werk auf sich aufmerksam, dass mit ebenso spielerischen wie pointierten Eingriffen in den öffentlichen Raum die Erwartungen des Publikums auf den Kopf stellte. Ihre poetischen und zugleich ganz konkreten Interventionen vermischen dabei scheinbar konträre (Lebens-)Welten und setzen auf entwaffnende Weise die Gewohnheiten außer Kraft, in denen wir über Architektur, Landschaft, Mobilität und gesellschaftliche Institutionen denken. Seit den 1990er Jahren entwickelte sich aus dieser Praxis eine Vielzahl installativer Arbeiten, die an unerwarteten Orten, von der Dorfbushaltestelle bis zur Grundschule, von der Verkehrsinsel im ländlichen Raum bis zum Verwaltungsgebäude, unsere Vorstellungen von öffentlichem Raum in Frage stellen und dabei oftmals technokratische Vernunft durch kreativen Witz unterlaufen.
Von 1999 bis 2000 war sie Stipendiatin im Künstlerhaus Bethanien, gründete später einen eigenen Projektraum in Berlin, bevor sie 2015 als Professorin wiederum nach Arnhem gerufen wurde. Hester Oerlemans Arbeiten lassen sich fast immer als erzählerische Angebote an die Fantasie der Betrachter verstehen. Häufig durchbrechen sie dabei hierarchische Strukturen. Immer aber entwickelt sie bildhafte Strukturen, in denen ihre Betrachter sich als Akteure einer künstlerischen Fantasie erleben können. Ein wenig ist es dabei so, als könnten die Besucher sich für Oerlemans Kunst ihr höchtstpersönliches Drehbuch schreiben. Oerlemans war in großen Kunst am Bau-Wettbewerben, vor allem außerhalb Deutschlands beteiligt. In Einzelausstellungen war ihr Werk zuletzt im Museum De Pont Tilburg (zusammen mit René Daniëls), im Studio Omstand in Arnhem oder im Autocenter Berlin zu sehen.