Danh Vo erhält Hugo Boss Preis 2012

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Courtesy: BKV Potsdam e.V.
Foto: Nick Ash
Foto 2: privat
Der in Berlin lebende Künstler Danh Vo ist der diesjährige Gewinner des mit 100.000 Dollar dotierten Hugo Boss Preises zu dessen Preisträgern in der Vergangenheit so renommierte Künstler wie Matthew Barney, Douglas Gordon, Hans-Peter Feldmann, Marjetica Potrč oder Tacita Dean zählten.
Künstler:  Danh Vo
Danh Vo, der 1975 in Bà Ria, Vietnam, geboren wurde und seine Ausbildung in Kopenhagen und Frankfurt absolvierte, ist ein Fallensteller, der geschickt seine eigene Geschichte als Bootsflüchtling, die globale Kolonialgeschichte und eine Fülle kultureller und historischer Fakten und Materialien miteinander verschmilzt, um die allzu eilfertigen Betrachtererwartungen an Kunst und Künstler ad absurdum zu führen.

Danh Vos eigene Herkunft und die Flucht aus Vietnam ist dabei eine Art „Urgeschichte“ innerhalb seines Werks, wie der Kritiker Daniel Völzke schreibt. Für seine erste institutionelle Ausstellung, 2007 im BKV Potsdam, hatte er ausgehend von dieser Biografie ein dichtes Netz von Verweisen aus touristisch rekonstruierten Fakten über Vietnam, folkloristischen Artefakten einer kolonial gefärbten Kriegsgeschichte und einem subtilen Spiel mit den exotistischen Erwartungen an den Künstler selbst gewoben, dessen Ironie mancher erst verstand als die Eröffnungsreden schon gehalten waren.

Damals hatte der gerade 32-Jährige den blauorange-Preis gewonnen, der ihm in Potsdam verliehen wurde. In diesem Jahr hat er sich beim Hugo Boss Preis gegen Trisha Donnelly, Rashid Johnson, Qiu Zhijie, Monika Sosnowska und Tris Vonna-Michell durchgesetzt.

Die „Verbindung transnationaler Sensibilität und die Subtilität und Raffinesse seiner Arbeitsweise“ hätten für die Jury bei ihrer Entscheidung den Ausschlag gegeben, wie Nancy Spector, die stellvertretende Direktorin und leitende Kuratorin des Guggenheim Museums, unter dessen Regie der Preis vergeben wird, in New York erklärte.
Montag, 5. November 2012