Britta Lumer - Ein Ausstellungsgespräch mit Andreas Schalhorn

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Alle Rechte: Britta Lumer

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Foto: Privat

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Fotos: BKV Potsdam

Ein Sommerdialog auf der Freundschaftsinsel - 14.07., 18.30 Uhr
Britta Lumers Tuschemalereien umkreisen die menschliche Gestalt wie in einem künstlerischen Ermittlungsverfahren - ohne vorschnelle Urteile und unter Einbeziehung aller denkbaren Perspektiven. Im Gespräch mit Andreas Schalhorn, Referent für moderne und zeitgenössische Kunst am Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, und der Künstlerin geht es um zeichnerische Schwebezustände, gelenkte Zufälle und die Unterwanderung übereilter Schlussfolgerungen.
Künstler:  Britta Lumer

Andreas Schalhorn im Dialog mit Britta Lumer
mit Gerrit Gohlke, Kurator der Ausstellung
Freitag, 14. Juli 2017, 18.30 Uhr


Dabei soll das Gespräch weniger eine kunsthistorische Ausdeutung oder kuratorische Anleitung als ein offener Dialog mit dem Publikum sein. Vor Arbeiten, die sich nachhaltig abschließenden Definitionen widersetzen, geht es nicht um Lehrmeinungen, sondern um die Verfertigung der Interpretation bei der gemeinsamen Betrachtung. Wie viel Malerei steckt in der Zeichnung, wie viel zeichnerische Erkundungstechnik im weit ausgreifenden Großformat? Welche Mittel hat die Zeichnung, sich eindeutigen Fixierungen zu entziehen, und wie stellt sie sich der Geschwindigkeit der Fotografie entgegen? Und wie entsteht so etwas: Eine künstlerische Produktion, in der Prozesse sich verselbständigen und wieder steuernd eingeholt werden?


Ausgehend von einer langjährigen Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie versetzt Britta Lumer ihre Zeichnungen mit Tusche und Kohle, aber auch mit Bleichmittel und anderen unorthodoxen Reagenzien in Zustände fließender Offenheit. Die zuletzt entstandenen Serien großformatiger Tuschemalereien, in denen sich das Innere und Äußere der menschlichen Figur zu überlagern scheint, wirken wie Alternativen zum manifest gewordenen Bild. Das Gespräch mit Andreas Schalhorn und Britta Lumer wird unter diesen Vorzeichen zur entspannt sommerlichen Bilderkundung, in der Eindrücke, Kommentare und Interventionen des Publikums höchst willkommen sind.


Dr. Andreas Schalhorn (*1965 in Berlin) studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Regensburg und Bonn. Nach einem Volontariat an der Staatsgalerie Stuttgart war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Neue Kunst/ZKM Karlsruhe, bis er 2003 als Referent für moderne und zeitgenössische Kunst ans Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin wechselte. Er ist Verfasser zahlreicher Beiträge zur zeitgenössischen Zeichnung und Druckgraphik.

Nominiert für den BKM-Preis Kulturelle Bildung 2017

Freitag, 14. Juli 2017