Neuer Standort Freundschaftsinsel

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Courtesy: BKV Potsdam e.V.
Foto: Gerrit Gohlke
Von April an hat der BKV Potsdam einen neuen Standort. Begleitet von einer aufgeregten Medienberichterstattung bezieht der Verein auf Wunsch der Stadt den Ausstellungspavillon auf der Freundschaftsinsel. Der 1973 entstandene gläserne Kubus soll zum Schaufenster der Gegenwartskunst im Gartendenkmal Freundschaftsinsel werden. Verstärkt sollen am neuen Ort aber auch Partnerprojekte aus dem Land Brandenburg gezeigt werden. Der Umzug wird für den BKV ein Anlass sein, sich neu zu erfinden, ohne Profil und Anspruch aus den Augen zu verlieren.
Der Kunstverein hat Ende Januar 2011 seine Räume im Potsdamer Luisenforum geschlossen. Der Grund war die fehlende Bereitschaft des Investors Deutsche Gewerbehaus (DGH), dem Verein ein für eine kulturelle Nutzung geeignetes Mietangebot zu machen.

Für den BKV war der Verlust seiner langjährigen Wirkungsstätte eine Chance, sich neuzuerfinden. Auf Wunsch der Stadt Potsdam bespielt er ab April 2011 dem Ausstellungspavillon auf der Freundschaftsinsel. Das Gebäude, das im Rahmen des Ausbaus der Freundschaftsinsel zu den X. Weltfestspielen 1972-73 entwickelt und später saniert wurde, gleicht einem Gegenentwurf zum geschlossenen Galerieraum des BKV im Luisenforum. An Stelle eines neutralen weißen Kubus wird dem Verein nun eine transparente Glaskonstruktion am Ufer der Alten Fahrt zur Verfügung stehen, die sich dem Laufpublikum wie ein Schaufenster öffnet. An Stelle der konzentrierten Hängung im reinweißen „Laboratorium“ in der Potsdamer Innenstadt, wird der Verein nun auf einer Achse zwischen Bahnhof und Altem Markt Wirkungskonzepte für ein Gartendenkmal entwickeln müssen, das den Potsdamern ebenso wie Touristen und einem Naherholungspublikum aus der Umgebung zu einem Traditionsort geworden ist.

Für diese Integration der Bildenden Kunst als Schaufenster in einem Gartendenkmal gibt es zahlreiche Vorbilder. Zu den bekanntesten gehören etwa die Galerie nationale du Jeu de Paume im Tuileriegarten am Seineufer oder die Serpentine Gallery in den Kensington Gardens im Zentrum von London. Dort bespielen zwei profilierte Ausstellungsinstitute für zeitgenössische Kunst historisch entwickelte Orte und Architekturen mit neuen Konzepten und ziehen so Touristen, Parkbesucher, Passanten und Kunstpublikum an, wecken Neugierde und bauen Schwellenangst vor neuen Kunstformen ab.
Freitag, 1. April 2011