Freundschaft

Foto 1
Vorn: John Miller
Glad Hand, 1993
Courtesy: Galerie Meyer Riegger, Berlin & Karlsruhe
Hinten: Gunter Reski
o.T., 2011
Fotos 3, 5 + 8
Hedwig Bollhagen und Egon Wrobel
Vitrinen mit Keramiken
Courtesy: Freunde der Freundschaftsinsel
Foto 4
Chris Martin
Motown Music and the Astral Plane, 2007-2008
Courtesy: KOW, Berlin

Fotos 6 +7
John Miller
Glad Hand, 1993
Courtesy: Galerie Meyer Riegger, Berlin & Karlsruhe
Fotos 2, 6 + 11
Frank Maier
o.T., 2005
© VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Foto: Michael Lüder
Fotos 1, 2, 6, 7, 9 + 10
Foto: Michael Lüder

Fotos 3-5, 8, 11 + 12
Foto: BKV Potsdam e.V.
17. April 2011 bis 15. Mai 2011
Mitte April 2011 eröffnet der Brandenburgische Kunstverein Potsdam e.V. die erste Ausstellung am neuen Standort Freundschaftsinsel. Genau zwischen Bahnhof und Nikolaikirche bespielt der Kunstverein dort den 1972/73 anlässlich der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin errichteten Ausstellungspavillon, den der Verein als Schaufenster unterschiedlichster zeit- genössischer Kunstformen nutzen will. Das erste Projekt ist die Ausstellung Freundschaft, eine Erkundung des Standortes und seiner Tradition.
Kurator:  Gerrit Gohlke, Hans-Jürgen Hafner
Ausstellungsort:  Freundschaftsinsel
Eröffnung:  Samstag, 16. April 2011 , 19:00

Die Weltjugendfestspiele wurden auch als "Woodstock des Ostens" gefeiert. Der Staat, hin- und hergerissen zwischen Kontrolle und Experiment, versuchte sich in Gesten der Öffnung. Der Kunstverein nimmt diesen Aufbruch heute beim Wort. Er öffnet sich architektonisch und programmatisch seiner neuen Umgebung. Ohne störende Wände zeigt er Kunst, die ihre Grenzen überwindet, mit Entgrenzung kokettiert und sich selbst und ihre Formen in Frage stellt. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Spiel mit den floralen Formen draußen vor der Tür, mit dem Hippieaufbruch von damals, der Hoffnung auf grenzüberschreitende Freundschaft, ist auf den zweiten Blick eine Infragestellung des Kunstvereins selbst - und damit eine Vorschau auf ein neues Projekt: Im Zentrum des bürgerlichen Selbstbewusstseins der Stadt Potsdam Gegenwartskunst aus dem Elfenbeinturm zu holen. Statt an einem populären Standort Populismus zu betreiben, will der Verein für eine Kunst werben, die es ernst mit der Gegenwart meint.

Die Ausstellung verknüpft Arbeiten von Frank Maier, Chris Martin, John Miller, Gunter Reski und Olav Westphalen mit Fotografien und Dokumenten aus dem Archiv der Freunde der Freundschaftsinsel (unter freundlicher Mitwirkung von Peter Herling) und schlägt den Bogen von der modernistischen Sprache der angewandten Kunst der DDR in den siebziger Jahren zur Avantgardekritik in der Kunst unserer Tage. So wird auch ein Kapitel Modernegeschichte wieder sichtbar, dass in all den Reflexionen modernistischer Aufbrüche der letzten Jahre vergessen wurde. Auf der Potsdamer Insel schließen die Formen und Standpunkte vorsichtige Freundschaft.

Mit Dokumenten aus dem Archiv des Vereins Freunde der Freundschaftsinsel e.V.